Sachsen ist im bundesweiten Vergleich in Sachen Naturschutz nicht gut aufgestellt. Das wird bedingt durch seine Geschichte als Industriestandort, vor allem aber durch jüngste Entwicklungen in den Bereichen Siedlungsentwicklung, Infrastruktur, Landwirtschaft und Hochwasserschutz. Der BUND Sachsen hat in seiner jährlichen Landesdelegiertenversammlung hierzu dringenden Handlungsbedarf angemeldet und einen Leitantrag zum Thema Naturschutz mit großer Mehrheit verabschiedet.

Von über 12.000 Pilz-, Tier- und Pflanzenarten, die bereits auf den roten Listen stehen sind 40% als „gefährdet“, „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Hinzu kommt die hohe Zahl an bereits ausgestorbenen Arten. „Ein alarmierendes Zeichen“, findet der BUND-Sachsen-Vorsitzende Felix Ekardt. „Klimawandel und Artensterben verstärken sich gegenseitig und haben ähnliche Problemursachen. Übermäßige Tierhaltung, Pestizideinsatz und die fossilen Brennstoffe für Düngung und große Maschinen sind in der Landwirtschaft der zentrale Treiber für Biodiversitätsverluste, Klimagas-Emissionen, gestörte Stickstoff- und Phosphorkreisläufe und Belastungen von Böden, Gewässern und Atemluft. Die international verbindlichen Naturschutz- und Klimaziele zwingend dort zu einem massiven Umsteuern.“

Ein wirksamer Naturschutz braucht außerdem Boden-, Klimaschutz und, für Sachsen immer wieder aktuell, ökologischen Hochwasserschutz. Der BUND Sachsen hat in seinem Leitantrag wichtige Maßnahmen erarbeitet:

  • In zwei Dekaden null Pestizide und null fossile Brennstoffe, etwa beim Mineraldünger.
  • Stark reduzierte Tierhaltung.
  • Flächenverbrauch- und -versiegelung eindämmen
  • Auflage und Umsetzung eines landesweiten Biotopverbundprogramms mit eigenem Budget
  • 10% der Wälder von der Bewirtschaftung ausschließen
  • Agrarsubventionen sollen nur noch in naturschutzgerechte Landwirtschaft fließen
  • Gewässerlebensräume wiederherstellen und fördern
  • Baumschutz in Stadt und Dörfern schaffen
  • Bildungsarbeit verstärken: Aufnahme in den Lehrplan

„Allein in Sachsen können wir die Welt nicht retten“, betont Ekardt. „Deshalb erwarten wir von der Staatsregierung, dass sie sich auf EU- und Bundesebene für eine ganz andere Agrar- und generell eine andere Umweltpolitik ohne Pestizide und fossile Brennstoffe und mit stark reduzierter Tierhaltung einsetzt.“

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