Wie kann betriebliche Zeitpolitik „atmende Lebensläufe ermöglichen“? Auf der Jahrestagung 2020 der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP) in Kooperation mit dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen am 22. und 23. Oktober 2020 wird diskutiert, wie sich  Berufstätigkeit und Sorgearbeit in der Familie besser vereinbaren lassen, welche Beispiele es in der betrieblichen Praxis bereits gibt und welche Probleme auftreten.

Die sogenannte Care-Krise trifft überlastete Eltern und pflegende Angehörige, erschöpfte Arbeitskräfte, fehlende Betreuungs- und Pflegekräfte. Das gegenwärtige Zeitregime ‚bestraft‘ gerade Frauen, die ihre Arbeitszeit aufgrund von Sorgeaufgaben unterbrechen oder verkürzen – oder versuchen, alles „unter einen Hut“ zu bekommen. Zudem macht die wachsende Digitalisierung Lebenslanges Lernen zur Notwendigkeit. Das verdichtete Erwerbslebe müsste entzerrt, Arbeitszeiten den jeweiligen Lebensphasen und -situationen besser angepasst werden.

Gesetzliche Neuregelungen, z.B. zur Elternzeit, zur Familienpflegezeit oder zur Brückenteilzeit, haben die Optionen für Beschäftigte verbessert, ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten. Einige Modelle und Tarifverträge für atmende Lebensläufe sind in der Diskussion oder werden bereits praktiziert. Die Tagung fragt nach den Zeitwünschen von Beschäftigten, wird u.a. das Modell der Optionszeiten näher beleuchten und nach Umsetzungschancen und -barrieren von betrieblicher Seite fragen. Bedeuten mehr Zeitrechte für die einen mehr Leistungsdruck für die anderen? Welche Zeitkonflikte entstehen, aber auch, wie solidarisch gehen die Beschäftigten damit um? Welche personalpolitischen Strategien zur Umsetzung von Freistellungen können Konflikte mildern?

Die Tagung findet virtuell statt, die Teilnahme ist kostenlos.

Weitere Informationen: https://www.iaq.uni-due.de/… 

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