Das Zwischenspiel Wie wohnen alte Menschen. Das Henry und Emma Budge-Heim in Frankfurt am Main wird am Donnerstag, 29. Oktober, um 18 Uhr im Bauhaus Museum Dessau eröffnet. Die temporäre Ausstellung innerhalb der Sammlungspräsentation rückt die Frage nach Leben und Wohnen alter Menschen in der modernen Großstadt in den Fokus. Eine Fragestellung, die im Diskurs des Neuen Bauens wenig Beachtung fand – aber bis heute sehr aktuell ist.

1930 wurde mit dem Henry und Emma Budge-Heim in Frankfurt am Main ein richtungsweisender Neubau eines Altenheims der Moderne eröffnet. Maßgeblich an dem Entwurf des Heims beteiligt war der Bauhauslehrer Mart Stam. Ohne finanzielle Unterstützung hätte die Stadt Frankfurt am Main das Vorhaben jedoch nicht realisieren können. Hierfür schloss die Stadt mit der Henry und Emma Budge-Stiftung eine Partnerschaft auf der Grundlage, dass in dem Heim zu gleichen Teilen jüdische und christliche Anwohner*innen gemeinschaftlich ihren Lebensabend verbringen sollten. Ein bis heute in Europa einmaliges Wohnmodell.

Das Zwischenspiel erzählt anlässlich des 100jährigen Bestehens der Henry und Emma Budge-Stiftung die bewegte Geschichte des Heims von seinem Bauprozess über die NS- und Kriegszeit bis in die Gegenwart. Zu sehen ist es bis 24. Januar 2021.

18 Uhr

Einführungen in das Zwischenspiel

mit Prof. Dr. Regina Bittner (Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau a. i.), Dr. Werner Möller (Kurator des Zwischenspiels) und Andrew Steiman (Rabbiner der Henry und Emma Budge-Stiftung – online zugeschaltet aus Frankfurt am Main)

anschließend

Besichtigung des Zwischenspiels

Der Eintritt ist frei. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Platz beschränkt. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: bauhaus-dessau.de

Akkreditierung für Medienvertreter*innen: presse@bauhaus-dessau.de

B e g l e i t p r o g r a m m

Offenes Gespräch 7

Fr, 30. Oktober 2020, 13 Uhr

Bauhaus Museum Dessau, Offene Bühne

Im Kontext des Zwischenspiels Wie wohnen alte Menschen. Das Henry und Emma Budge-Heim in Frankfurt am Main geht es in diesem Offenen Gespräch um Fragen des Wohnens und Lebens älterer Menschen in der Stadtgesellschaft. Die Entstehungsgeschichte des Henry und Emma Budge-Heims ist auch ein Zeugnis eines Konflikts zwischen der älteren und jüngeren Generation, der sich Ende der 1920er Jahre zugespitzt hat. Dabei ging es um die schwindenden Ressourcen in der Daseinsfürsorge angesichts des demografischen Wandels und existenzieller ökonomischer Krisen. 

Gegenwärtig stellt sich angesichts der Corona-Pandemie und des Umgangs mit den sogenannten Risikogruppen die Frage nach einem solidarischen Miteinander der Generationen zwischen Alt und Jung wieder ganz neu.

Es sprechen und diskutieren:

> Prof. Dr. Irene Nierhaus (Leiterin Mariann-Steegmann-Institut / Universität Bremen – online zugeschaltet aus Wien)

> Thorsten Krick (Geschäftsführer Henry und Emma Budge-Heim, Frankfurt am Main – online zugeschaltet aus Frankfurt am Main)

> Prof. Dr. Regina Bittner (Direktorin Stiftung Bauhaus Dessau a. i.)

> Dr. Werner Möller (Wiss. Mitarbeiter Stiftung Bauhaus Dessau)

Der Eintritt ist frei. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Platz beschränkt. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: bauhaus-dessau.de

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Filmnachmittag

Fr, 30. Oktober 2020, 15 Uhr

Bauhaus Museum Dessau, Veranstaltungsraum

1930–31 produzierte Ella Bergmann-Michel im Auftrag von Mart Stam einen beeindruckenden Architekturfilm über das Leben im Henry und Emma Budge-Heim. Darüber hinaus hatte die Künstlerin und Filmemacherin bis 1933 drei weitere, ebenso eindrucksvolle Dokumentarfilme über Das Neue Frankfurt in den letzten Jahren der Weimarer Republik vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten produziert. Anlässlich des Zwischenspiels Wie wohnen alte Menschen zeigt die Stiftung Bauhaus Dessau diese vier Filme mit einer Einführung von Sünke Michel, der Schwiegertochter von Ella Bergmann-Michel.

Filmpräsentation

mit einer Einführung von Sünke Michel (Schwiegertochter von Ella Bergmann-Michel – online zugeschaltet aus Hamburg)

anschließend

Filmgespräch

mit Sünke Michel, Kilian Gärtner (Stiftung Bauhaus Dessau) und Dr. Werner Möller (Stiftung Bauhaus Dessau)

Der Eintritt ist frei. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Platz beschränkt. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: bauhaus-dessau.de

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