Lieber heute als morgen würden Dr. Carolin Dame und Dr. Katharina Fastenrath mit dem Impfen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Clemenshospitals und der Raphaelsklinik gegen Covid-19 beginnen, doch noch sind die Kühlschränke leer, in denen in ein paar Tagen der Impfstoff eingelagert werden soll. „Wir haben in unseren Kliniken Spezialkühlschränke, die Temperaturen von  minus 70 Grad problemlos erreichen“, erläutert Dame, die in den beiden Alexianer-Kliniken leitende Ärztin für Krankenhaushygiene ist. Zum Einsatz werden diese jedoch vermutlich nicht kommen, wenn das Serum geliefert wird, hat es bereits eine höhere Temperatur und muss zeitnah weiterverarbeitet und verabreicht werden.

„Zunächst können sich diejenigen impfen lassen, die an vorderster Front stehen, die also mit Covid-19 Patienten oder in der Notaufnahme arbeiten“, erläutert die Betriebsärztin Fastenrath. Beiden Medizinerinnen betonen, dass die Impfung freiwillig ist, niemand wird gedrängt oder überredet. „Diese Impfung ist nicht mit einer Grippeschutzimpfung zu vergleichen. Wer sich impfen lassen möchte, erhält einen Aufklärungsbogen, den er spätestens am Tag vor der Impfung durchlesen und unterschrieben mitbringen muss“, berichtet die Betriebsärztin, „wir nehmen uns dabei Zeit, eine gute Aufklärung ist sehr wichtig.“ Dr. Carolin Dame und Dr. Katharina Fastenrath sprechen immer wieder mit Klinikmitarbeitern über die Impfung gegen Covid-19, „die Kollegen denken sehr fundiert über das Thema nach. Manche sind auch noch etwas skeptisch, insgesamt ist die Stimmung aber sehr positiv, vor allem in den Bereichen, in denen mit Covid-19-Patienten gearbeitet wird. Sie wollen sich und ihre Angehörigen schützen“, berichtet Dame.

Besonders gut finden viele Klinikmitarbeiter, dass sie direkt bei ihrem Arbeitgeber geimpft werden können und nicht zum Impfzentrum in die Halle Münsterland fahren müssen.

Die Feuerwehr der Stadt Münster koordiniert die Verteilung des Impfstoffs, erstellt Verteilungs- und Impfstrategien, nach denen die Kliniken vorgehen müssen. Um den notwendigen Impfschutz aufzubauen, müssen zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen erfolgen. Dass der Impfstoff letzten Endes so schnell von der Pharmaindustrie entwickelt und auf den Markt gebracht wurde, überrascht die Ärztinnen nicht unbedingt, „Bei der Schweinegrippe im Jahr 2009 war das ein ähnlicher Entwicklungszeitraum“, erinnert sich Dame und fügt hinzu, „Ich finde es wahnsinnig gut, dass das so schnell ging. Das war eine sehr gute Arbeit!“ Außerdem, so Fastenrath, habe es auch noch nie einen solchen weltweiten Druck gegeben, einen Impfstoff zu entwickeln.

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