In den vergangenen Wochen waren immer wieder große Ausbrüche von COVID-19 Fällen in Alten- und Pflegeheimen zu beobachten. Dies sind bekanntlich die Institutionen, in denen das Infektionsrisiko wie auch die Gefahr von schweren Krankheitsverläufen besonders hoch sind. Vor diesem Hintergrund erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:

„Der Schutz der Gesamtbevölkerung ist wichtig und notwendig. Dabei darf allerdings unter keinen Umständen der Fokus auf die besonders vulnerablen Gruppen verloren gehen! Es wäre längst an der Zeit gewesen, den Blick vorrangig auf die Alten- und Pflegeheime zu richten und einen Großteil der Energie in deren Schutz zu investieren. Das darf unter keinen Umständen aufgeschoben werden, auch, weil aktuell noch immer nicht geimpft werden kann. Aus dem massiven Ausbruchsgeschehen in Alten- und Pflegeheimen müssen jetzt sehr schnell die richtigen Konsequenzen gezogen werden, um die Bewohnerinnen und Bewohner, etwa durch regelmäßige Tests, FFP2-Masken und ausreichend geschultes Personal, bestmöglich zu schützen. Eine Abschottung wie im Frühjahr sollte dagegen – insbesondere vor dem Hintergrund der psychischen Verfassung der betreuten Personen – außer im Falle von Quarantänemaßnahmen möglichst vermieden werden. Menschen brauchen, auch in diesen Zeiten, Kontakt zueinander!

Zugleich muss das Konzept zur Impfpriorisierung der Ständigen Impfkommission (STIKO) dringend präzisiert werden! Wir fordern, dass – solange der Impfstoff in nur geringen Mengen vorhanden sein wird – zunächst die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden in den Alten- und Pflegeheimen geimpft werden sollen. Letzteres muss auch das nicht-medizinische Personal, wie etwa Reinigungskräfte und Küchenmitarbeitende, einschließen. Die weitere Priorisierung muss dann nach klaren, transparent kommunizierten Kriterien erfolgen.“

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