Nach dem massiven politischen Versagen – auch der Deutschen Bundesregierung – und der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, rechnet auch der Deutsche Caritasverband mit einer wachsenden Zahl an Flüchtlingen. „Es müssen jetzt unmittelbare und umfassende Maßnahmen ergriffen werden, um die humanitäre Katastrophe innerhalb Afghanistans und in den Erstfluchtstaaten abzuwenden“, sagt Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes.

Von der Machtübernahme der Taliban fühlt sich die Zivilbevölkerung bedroht. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht und versuchen verzweifelt Schutz in den Nachbarstaaten zu finden. In den Migrationsdiensten hören die Mitarbeitenden der Caritas von Panik und Angst in der Bevölkerung in Afghanistan.

Menschen schnell in Sicherheit bringen

„Besonders bedroht von den Taliban fühlen sich Menschen, die sich in den letzten Jahren für Freiheit und Menschenrechte eingesetzt und die für deutsche Behörden oder für Hilfsorganisationen gearbeitet haben, sowie ihre Familienangehörigen“, berichtet Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Einige Afghaninnen und Afghanen, die in den letzten Jahren direkt für die Bundeswehr oder deutsche Behörden tätig waren, konnten bereits evakuiert werden. Die Aufnahmezusage galt aber nicht für diejenigen, die für aus Deutschland geförderte NGOs tätig waren. Zurückbleiben müssen auch Menschen außerhalb der Kernfamilie, also jenseits von minderjährigen Kindern und Ehepartnern.

Evakuierung, humanitäres Aufnahmeprogramm und Familiennachzug

Der Deutsche Caritasverband und sein Hilfswerk Caritas international fordern die umgehende Evakuierung von Mitarbeitenden von NGOs, die sich für Freiheit und Menschenrechte eingesetzt haben. „Dringend notwendig ist jetzt die finanzielle Unterstützung der Nachbarstaaten, aber auch das schnelle Aufsetzen eines humanitären Aufnahmeprogramms für besonders Schutzbedürftige Flüchtlinge aus Afghanistan in diesen Staaten“, unterstreicht der Caritas-Präsident. Die Nachbarstaaten müssen ihre Grenzen offenhalten, um überhaupt Fluchtwege zu bieten. Zudem brauche es kreative und unbürokratische Lösungen, um den Zugang zu deutschen Auslandsvertretungen für Afghan_innen weiterhin zu ermöglichen. „Jetzt muss nicht nur das Personal in den Botschaften aufgestockt, sondern zusätzlich die Bearbeitung von Anträgen zum Familiennachzugsverfahren deutlich beschleunigt werden“, so Neher weiter.

Unterstützung ist eine Frage der Vernunft, der Katastrophe muss jetzt begegnet werden

Deutschland stehe nicht zuletzt aufgrund des jahrelangen NATO-Einsatzes in der Verantwortung, der afghanischen Zivilbevölkerung zur Seite zu stehen. Dies ist nur im Zusammenspiel mit den europäischen und transatlantischen Partnern sowie den Staaten in der Region zu leisten.

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