Laut dem Nachfolge-Monitoring Mittelstand von KfW Research streben bis zum Ende des Jahres 2022 rund 230.000 KMU eine Nachfolge an. Die im Zuge der Corona-Pandemie zurückgestellten Nachfolgeplanungen rücken nun wieder in den Blick. Konstatiert wird eine ‚Renaissance der Familie‘, denn das Interesse an Familiennachfolgen ist wieder gestiegen. Dennoch hat das das Grundproblem der Unternehmensnachfolge weiterhin Bestand: Ungünstige Demografie, Fachkräfte-Engpässe und der Mangel an Nachwuchs treiben die Lücke beim unternehmerischen Generationswechsel weiter auseinander.

Zum Anteil der Unternehmensnachfolgerinnen gibt es insgesamt nur wenige und sehr heterogene Daten. Je nachdem, welche Datenquelle zugrunde gelegt wird bzw. welche Einzelaspekte betrachtet werden, schwanken die Zahlen zwischen 13 und 25 Prozent. Der Nachfolgemonitor 20211 beziffert den Anteil der Übernehmerinnen mit 21 Prozent und stellt fest, dass der Frauenanteil seit 2013 nahezu gleichgeblieben ist. EinGrund hierfür liegt darin, dass die Chancen, die in einer Unternehmensnachfolge liegen, zu selten erkannt werden. Auch die ungünstigen Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Nachfolgerinnen dürften eine wesentliche Rolle spielen. Dazu zählt auch die Bevorzugung des eigenen Geschlechts durch männliche Senior-Chefs bei der Besetzung von Leitungspositionen.

Die Wirtschaftszweige, in denen Frauen als Unternehmensnachfolgerinnen aktiv sind, konzentrieren sich auf Handel und Kfz (25,3 Prozent), freie, wissenschaftliche, technische und sonstige Dienstleistungen (16,7 Prozent), das Gastgewerbe (16,3 Prozent), das Gesundheits- und Sozialwesen (15,5 Prozent), das verarbeitende Gewerbe (8,6 Prozent) sowie Andere (17,6 Prozent).

Chefinnen gesucht!
Chancen und Potenziale bei vakanten Nachfolgelösungen

Aus der Bildungsforschung ist bekannt, dass Frauen das Bildungssystem schneller und mit durchschnittlich besseren Abschlüssen durchlaufen als Männer: Unternehmerisch selbständige Frauen haben ein hohes Bildungsniveau und zeigen ein beeindruckendes Spektrum an Können, kreativen Ansätzen und innovativen Potenzialen. Sie beweisen Fach- und Führungsstärke, wollen eigene Ideen umsetzen und nach eigenen Qualitätsstandards arbeiten. Die Übernahme eines bestehenden Unternehmens eröffnet Frauen spannende Karriere-Chancen und ermöglicht ihnen häufig auch eine adäquatere Verwertung ihrer Bildungsqualifikationen.

„Diese beiden Pole – einerseits die strukturelle Nachfolgelücke beim unternehmerischen Generationswechsel, die gerade auch bei den mittleren und kleineren Betrieben ein großes Thema ist, und andererseits die am besten qualifizierte Frauengeneration aller Zeiten – gilt es, zusammenzubringen. Ziel ist es, diese Potenziale und Chancen in den Fokus zu rücken, damit die gut qualifizierten Frauen zukünftig aktiver in die unternehmerischen Nachfolgelösungen einbezogen werden. Die Übernahme eines Unternehmens erlaubt Frauen, ihre erworbenen Qualifikationen auf hohem Niveau einzubringen. Deshalb engagiert sich die bundesweite gründerinnenagentur (bga) mit der Kampagne ‚Nachfolge ist weiblich!‘ dafür, Frauen die Karriere-Chancen, die mit einer Unternehmensnachfolge verbunden sind, näher zu bringen. Auch möchten wir Unternehmen, bei denen eine Nachfolge den Firmenfortbestand sichert, mit den gut qualifizierten Frauen von heute – sei es als Tochter, Schwiegertochter, Mitarbeiterin oder Externe – für eine erfolgreiche Betriebsnachfolge in Kontakt bringen“, erklärt Iris Kronenbitter, Leiterin der bundesweiten gründerinnenagentur (bga).

Bundesweiter Aktionstag ‚Nachfolge ist weiblich!‘ am 21. Juni 2022
Mit rund 50 regionalen Akteurinnen und Akteuren in den 16 Bundesländern

Koordiniert von der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) gestalten rund 50 Akteurinnen und Akteure zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen vor Ort analog, online oder hybrid und betreiben ein überregionales bga-Expertinnen-/ Expertentelefon. Sie beraten fachkundig zur Betriebsnachfolge, zeigen die Chancen auf, die in einer stärkeren Einbeziehung von Frauen in die Unternehmensnachfolge liegen und veranschaulichen zentrale Aspekte des Nachfolgeprozesses sowie Wege der Umsetzung. Veranstaltet werden die Aktivitäten u.a. von den Partnerinnen und Partnern der nexxt-Initiative sowie den Expertinnen und Experten der Nachfolge, die in Kammern, Ministerien, in der freien Wirtschaft oder in der Forschung arbeiten. Die Angebote reichen von Sprechtagen und Sprechstunden, Podiumsdiskussionen und Vorträgen, Telefonaktionen und Beratungsgesprächen über Nachfolge-Walks, Frühstücksdates, Seminaren bis hin zu ganzen Seminar- bzw. Veranstaltungsreihen bzw. Artikelserien, Mentoring, Coaching, Workshops, Live-Talks und Chats. Die Akteurinnen und Akteure informieren regional über ihre Aktivitäten. Die Aktivitäten sind online zugänglich unter https://www.existenzgruenderinnen.de/…

Weitere Veranstaltungen zum Thema Unternehmensnachfolge bieten die Projekte der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie an. Informationen finden Sie dazu unter: http://rkw.link/…

Mehr zum weiblichen Nachfolgegeschehen gibt es im bga-Faktenblatt Nr. 38 ‚Unternehmensnachfolge durch Frauen IV‘. Der Download ist abrufbar unter https://www.existenzgruenderinnen.de/…

Detaillierte Informationen zur Unternehmensnachfolge durch Frauen, zum Nationalen Aktionstag, zur Task Force und Wanderausstellung mit Porträts von erfolgreichen Nachfolgerinnen sowie Werbematerialien finden Sie unter https://www.existenzgruenderinnen.de/… ml

Über bundesweite gründerinnenagentur

Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) ist ein deutschlandweites Kompetenz- und Servicezentrum zur unternehmerischen Selbständigkeit von Frauen mit Angeboten über alle Branchen zu Gründung, Festigung, Wachstum, Startups und Unternehmensnachfolge. Die bga ist Ansprechpartnerin für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien sowie für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Betriebsnachfolgerinnen und female Start-ups. Sie bündelt Kontakte und Informationen zu Expertinnen und Experten, Studien, Beratungseinrichtungen und Netzwerken in ganz Deutschland und wurde von der Europäischen Kommission als europäisches Erfolgsmodell ausgezeichnet. Die bga wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

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