Heimwerken und Basteln liegen ungebrochen stark im Trend. So gibt es laut Statista1 aktuell immer mehr Deutsche (2021: 3,28 Millionen), die mehrmals wöchentlich zu Akkuschrauber und Co. greifen, um ihr Zuhause zu verschönern oder Reparaturen durchzuführen. Rund 20 Millionen Menschen heimwerken zudem mindestens einmal im Monat. Je nach Ausmaß und Komplexität des jeweiligen Projekts bieten elektrische Geräte oft Vorteile gegenüber klassischen Werkzeugen wie Handsäge und Schraubendreher. Markus Nohe, Produktexperte bei TÜV SÜD, erklärt, wie Hobbyhandwerker das für sie passende Werkzeug finden und worauf sie beim Kauf von elektrisch betriebenen Geräten achten sollten.

Ob nun kabelgebunden oder akkubetrieben: Bohrmaschinen und -schrauber, Schleifmaschinen, Stich- und Handkreissägen können Heimwerkern das Leben leichter machen, vorausgesetzt, diese bringen handwerkliches Geschick mit und beachten einige wichtige Punkte. Die zentrale Frage, die sich Hobbyhandwerker gemäß dem TÜV SÜDExperten vor jeder Kaufentscheidung stellen sollen, ist, wie oft und für welche Tätigkeiten ein Werkzeug tatsächlich benötigt wird. Markus Nohe erklärt: „Gerade sehr leistungsstarke Produkte wie Schlagbohrer, kräftige Sägen und Schleifer werden in der Anschaffung schnell teuer. Wer solche Werkzeuge nur kurz benötigt, sollte sie daher lieber im Baumarkt oder Fachgeschäft ausleihen. Wer hingegen einen klassischen ‚Alltagshelfer‘ – beispielsweise einen Akkuschrauber – sucht, der ihn ein Leben lang begleitet, sollte in Qualität investieren.“

Geprüfte Sicherheit

Das billigste Produkt ist gemäß Experte Markus Nohe meist nicht die beste Wahl: „Wenn es um elektrisches Werkzeug geht, sollten Käufer neben der Leistung eines Geräts vor allem auch ihre eigene Sicherheit in den Vordergrund stellen und darauf achten, dass das Werkzeug ein GS- und TÜV SÜDPrüfzeichen trägt.“ TÜV SÜD testet die Geräte auf ihre mechanische sowie elektrische Sicherheit und führt mit Blick auf deren Leistung Dauertests durch. Zusätzlich überprüfen die Experten, dass Kabel im Inneren des Gehäuses keine Quetschstellen aufweisen und sich niemand am Gerät und seinem Gehäuse verletzen kann.

Strom oder Akku?

Der Mythos, dass nur stromgetriebene Werkzeuge die notwendige Leistung und Power für Heimwerkerprojekte mitbringen, ist überholt. Entsprechend werden akkugetriebene Geräte, ohne das vielfach als lästig angesehene Kabel, immer beliebter. Dies gilt besonders für Akkuschrauber und -bohrmaschinen. Laut TÜV SÜD liegt sogar im baustellentauglichen Profigeräte-Bereich der Marktanteil von Akkuwerkzeugen in Deutschland inzwischen bei über 50 Prozent. „Bei Neuanschaffungen sollten Heimwerker langfristig denken und sich für eine Gerätefamilie eines Herstellers entscheiden“, weiß der Experte. So kann ein einziger Akku mehrere Geräte betreiben, z.B. einen Akkubohrer und eine Schleifmaschine. Langfristig sparen Käufer Kosten, da insbesondere der Akku oft einen Großteil des Anschaffungspreises ausmacht. Markus Nohe von TÜV SÜD führt aus: „Käufer sollten mit Blick auf den Akku auf die Ladekapazität und -zeit achten. Ein Akku mit 5Ah, mit dem man beispielsweise etwa 700 Schrauben eindrehen kann, ist heute oft genauso in einer Stunde geladen wie einer mit 2Ah. Trotzdem ist ein Wechselakku immer praktisch, um die Arbeit nicht unterbrechen zu müssen.“

Ergonomie und Bedienbarkeit

Um gerade bei längeren Heimwerkerarbeiten nicht zu verkrampfen, ist eine ergonomische Arbeitshaltung das A und O. Hier spielen Größe und Gewicht des Werkzeugs eine große Rolle. Insbesondere wenn der Akku zu schwer ist, gerät man laut Experte schnell aus der Balance und ein präzises Arbeiten wird schwierig. Ob ein Werkzeug generell gut in der Hand liegt, finden Käufer am besten durch Ausprobieren im Fachgeschäft heraus.

Darüber hinaus sollten Heimwerker auch auf eine einfache Bedienbarkeit achten: Im Idealfall können Bohrfutter, Sägeblätter oder andere Aufsätze und Ersatzteile einfach und ohne zusätzliches Werkzeug gewechselt werden. Eine Beleuchtung des Arbeitsbereichs, die sich automatisch bei Betrieb einschaltet, sowie eine strukturierte Verpackung, in der auch das Zubehör übersichtlich verstaut werden kann, sind weitere praktische Features. „Mit Blick auf die Bedienbarkeit prüft TÜV SÜD auch, ob die  Bedienungsanleitung verständlich ist und ob sämtliche Sicherheitshinweise nach Norm angegeben sind“, erläutert Markus Nohe. „Beispielsweise müssen die Sicherheitshinweise auf das Tragen von geeigneter Schutzausrüstung wie Schutzbrille oder Handschuhe hinweisen, so dass der Anwender das Gerät von Anfang an richtig bedienen kann.“

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Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de

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