Zum 90. Jubiläum des Naturschutzgebiets Aletschwald wartet das Pro Natura Zentrum Aletsch mit einem spannenden Programm auf. Ab dem 17. Juni sind die Türen des Zentrums wieder geöffnet und diverse Exkursionen laden dazu ein, den märchenhaften Wald unter fachkundiger Leitung zu entdecken. Daneben warten viele weitere Naturerlebnisse, kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen sowie eine interaktive Ausstellung auf Besucherinnen und Besucher.

Der Aletschwald ist Heimat der ältesten Bäume der Schweiz und der kleinsten Eule Europas. Bis zu 1000 Jahre alt sind die Arven, die hier stehen und mit etwas Glück erspäht man im Gehölz einen Sperlingskauz. Viel häufiger noch sind Rothirsche, Gämse, Fichten und Lärchen. Als naturbelassener Wald mit viel Totholz ist der Aletschwald heute einer der lebendigsten und schönsten Bergwälder der Schweiz. Doch erst seit 90 Jahren ist die Vielfalt hier wieder im Aufschwung.

Vom Sorgenkind zum Schutzgebiet 
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzten der Holzschlag, das Weiden von Vieh sowie das Sammeln von Beeren dem Aletschwald derart stark zu, dass er sich in einem sehr schlechten Zustand befand. Als Pro Natura 1933 einen Pachtvertrag über 99 Jahre unterzeichnen konnte, kam es endlich zum wirksamen Naturschutz. 
Heute, 90 Jahre später, kümmern sich zwei Ranger sowie jede Saison die 23 Mitarbeitenden des Pro Natura Zentrums Aletsch um die Förderung und den Erhalt des 400 Hektaren grossen Schutzgebiets. «Wir sensibilisieren die Menschen, für die Schönheit und Verletzlichkeit der Natur», erklärt Zentrumsleiter Maurus Bamert. «In Zeiten von Biodiversitätskrise und Klimawandel sind Schutzgebiete wie der Aletschwald von grosser Bedeutung. Das Pro Natura Zentrum Aletsch in der Villa Cassel ist der ideale Ausgangspunkt, um das Schutzgebiet zu erforschen und herauszufinden, wie solche Gebiete zum Erhalt von bedrohten Tier- und Pflanzenarten beitragen.»

Natur, Wissenschaft und Kultur
Ab dem 17. Juni bietet das Pro Natura Zentrum Aletsch den Besucherinnen und Besuchern diverse Exkursionen in den Aletschwald und die dahinterliegende Aletsch Arena mit dem gleichnamigen Gletscher. Von Familienwochenenden über Jugendlager bis zu Exkursionen ist für alle etwas dabei. Die Ausstellung «Gletscherschwund – Klimawandel – Energiewende», der Alpengarten und der Tee-Salon sind täglich geöffnet. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Kultur trifft Wissenschaft» werden Sagen erzählt und die Zukunft des Aletschwaldes ergründet. Am Casselfest vom 13. August schliesslich wird gemeinsam mit der Bevölkerung auf das Jubiläum angestossen.

Weitere Informationen:
Programm Pro Natura Zentrum Aletsch

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