Lieferengpässe bei Medikamenten, die bevorstehende Krankenhausreform und die desolate Personalsituation – laut dbb Chef Silberbach muss man an mehreren Stellen anpacken.

„Wir müssen die Arzneimittelproduktion wieder in die EU zurückholen“, fordert dbb Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach anlässlich des Internationalen Tags der Patientensicherheit am 17. September 2023. „Grundlage für die Patientensicherheit ist die Versorgungssicherheit mit Medikamenten. Derzeit werden viele wichtige Wirkstoffe ausschließlich in Indien oder China hergestellt, häufig von einem einzigen Hersteller. Gibt es ein Problem bei der Herstellung oder in der Lieferkette, kann ein Medikament vorübergehend nicht mehr hergestellt werden.“ Dieses Risiko sei vor allem in der Corona-Pandemie zutage getreten, als es zu Lieferengpässen von lebenswichtigen Medikamenten kam. „So etwas darf nicht noch einmal passieren. Wir müssen aus unseren Erfahrungen der letzten Pandemie lernen und die Produktion von relevanten Wirkstoffen nach Europa verlagern. So haben wir mehr Kontrolle über deren Verfügbarkeit.“

Die zweite große Stellschraube sei laut Silberbach die anstehende Krankenhausreform: „Wir setzen große Erwartungen in die noch für dieses Jahr angekündigte große Krankenhausreform, denn sie soll zentrale Forderungen des dbb aufgreifen“, so der dbb Chef. „Mit der künftig vorgesehenen Ergänzung der Fallpauschalen um eine so genannte Vorhaltepauschale wird endlich auch das Freihalten von Betten, Personal, und technischem Gerät honoriert und schafft so mehr finanziellen Spielraum für die Kliniken, die dann allerdings ihren Fokus auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen legen müssen“. Silberbach weiter: „Die Tatsache, dass die Krankenhäuser derzeit noch pro Fall und abhängig von der Art des Falls bezahlt werden, hat in der Vergangenheit zu unnötigen Eingriffen geführt, die für die Einrichtung lukrativ waren – wie etwa Gelenkersatz. Mit der Abkehr von den Fallpauschalen als Haupt-Finanzierungsquelle wird ein wichtiger Beitrag zu mehr Patientensicherheit geleistet. Gleiches gilt für die vorgesehene, verstärkte Qualitätskontrolle und die Vorgabe von Mindestfallzahlen bei komplizierten Eingriffen.“

Nicht zuletzt hänge die Patientensicherheit natürlich auch von den Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ab, erklärte Silberbach. „Dort herrscht seit Jahren ein akuter Fachkräftemangel. Die Beschäftigten kommen kaum mit der Versorgung hinterher. Das Burnout-Risiko ist im Pflegebereich so hoch wie in kaum einem anderen Berufsfeld. Unterbesetzte und überlastete Einrichtungen bergen ein extrem hohes Risiko für Patientinnen und Patienten. Wir brauchen dringend mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen. Care-Berufe müssen attraktiver werden und das geschieht vor allem über eine bessere Bezahlung und arbeitnehmerfreundliche Arbeitsbedingungen.“

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