Am 30. November 2018 fand die Fachtagung „Prothetische Versorgung von Patientinnen und Patienet nach Amputationen oder kongenitalen Gliedmaßendefekten“ an der Hochschule Bremen (HSB) statt. Die Veranstaltung wurde von Studierenden der Physiotherapie im Studiengang Angewandte Therapiewissenschaften der HSB organisiert.

Aktueller Wissensstand sowie technischer Fortschritt leisten einen wertvollen Beitrag, dass Betroffene ein nahezu uneingeschränktes Leben führen können, dennoch bilden Prothesen bis heute ein Nischenthema. Dieser Nische haben sich die Studierenden der Physiotherapie im Studiengang Angewandte Therapiewissenschaften an der HSB angenommen und die Fachtagung zum Thema ausgerichtet. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt begrüßte zu Veranstaltungsbeginn die rund 100 Teilnehmenden und ihr Interesse an einer interdisziplinären Zusammenarbeit im Sinne einer verbesserten Patientenversorgung.

In seinem anschließenden Vortrag zeigte der studierte Physiotherapeut Christoph Eckermann (Duderstadt) auf, dass die Rehabilitation der durch Traumata und Attentate in Kriegsgebieten bedingten Gliedmaßendefekte zunehmend physiotherapeutische Kompetenz erfordert. Über Stumpf- und Phantomschmerzen referierte der Chefarzt an der Klinik für Schmerzmedizin des Roten Kreuz Krankenhauses, Dr. Joachim Ulma, und verwies auf die Notwendigkeit einer individuumszentrierten Behandlung. Meisterinnen und Meister der Orthopädietechnik und -mechanik berichteten über technische Möglichkeiten in der aktuellen Prothesenversorgung der unteren und oberen Extremitäten und demonstrierten ihre Arbeit an Patientinnen und Patienten. In einem abschließenden Vortrag zum Forschungsstand zeigte HSB-Prof. Dr. Mirco Meiners aktuelle sowie zukünftige technologische Möglichkeiten auf.

Die Themen Prothetik und prothetische Versorgung betreffen einen nicht unerheblichen Teil von Patientinnen und Patienten. In den letzten Jahren wurden jährlich zwischen 60.000 und 80.000 Amputationen verzeichnet, im Vergleich zu anderen EU-Ländern liegt die Zahl der Amputationen pro Einwohner in Deutschland damit am höchsten. Insgesamt ist die Zahl der Amputationen in Deutschland steigend. So ist die Rate der Minoramputationen, das heißt von Fingern, Zehen und Füßen, im letzten Jahrzehnt um mehr als 25 Prozent angestiegen. Dies liegt unter anderem an den Ursachen, zu denen die wachsenden Fallzahlen aufgrund von Diabetes und Durchblutungsstörungen im Zusammenhang mit Übergewicht, Rauchen und mangelnder Bewegung gehören.

Am wichtigsten ist, dass die betroffenen Patientinnen und Patienten unterstützt werden, um schnellstmöglich Selbstbestimmung, gesellschaftliche Teilhabe und damit Lebensqualität zurückzugewinnen. Dabei ist die Unterstützung durch Angehörige genauso wichtig wie professionelle Hilfe. Zur Behandlung von Amputationen gehören insbesondere die Prothetik, die medikamentöse Therapie und die Physiotherapie.

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden fielen durchweg positiv aus, vor allem der interdisziplinäre Charakter der Veranstaltung traf auf entsprechende Resonanz.

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