• Beide Studien zur Schaufensterkrankheit und zur Behandlung von Tumorpatienten mit Thrombose und Lungenembolie liefen unter der Leitung bzw.
    Mitwirkung von Prof. Dr. Rupert Bauersachs
  • Therapien sind im Klinikum Darmstadt bereits im Einsatz

Ende März sind zwei wichtige Studien im New England Journal of Medicine publiziert worden, an deren Durchführung Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Direktor der Klinik für Gefäßmedizin, maßgeblich beteiligt war. Zum einen die weltweit größte Studie zur Intervention bei der Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), im Volksmund Schaufensterkrankheit genannt: die VOYAGER-PAD-STUDIE (veröffentlicht am 28. März 2020) wurde für Europa vom Klinikum Darmstadt aus koordiniert.

Prof. Dr. Bauersachs berichtet, dass die dabei neu eingesetzte antithrombotische Therapie signifikant schwere Komplikationen der PAVK, wie akute Durchblutungsstörungen der Beine, Amputation, Herzinfarkte, Schlaganfälle und kardiovaskulären Tod reduzieren konnte. Bei den über 6.500 in der Studie beteiligten Patientinnen und Patienten waren auch über 2.000 Patient*innen nach gefäßchirurgischem Eingriff eingeschlossen, die besonders von dieser Therapie profitierten. Diese neue Therapie steht im Klinikum Darmstadt bereits zur Verfügung, wie Bauersachs betont. Dabei seien noch gar nicht alle Ergebnisse in allen Details ausgewertet. Eine Autorengruppe plane aktuell zahlreiche weitere Auswertungen, die den gefährdeten PAVK-Patientinnen und Patienten zu Gute kommen sollen.

Die zweite Studie ergab einen wichtigen Fortschritt bei der Behandlung von Tumorpatientinnen und -patienten mit Thrombose und Lungenembolie: auch bei der CARAVAGGIO-Studie (veröffentlicht am 29. März 2020) handelt es sich um die weltweit größte Untersuchung zu Krebspatienten, die eine Thrombose oder eine Lungenarterienembolie erlitten haben. Diese Studie wurde für Deutschland vom Klinikum Darmstadt aus geleitet. Wie der Studienleiter Prof. Dr. Bauersachs mitteilt, konnte darin erstmals gezeigt werden, dass statt den bisher über 3 bis 6 Monate erforderlichen täglichen Heparinspritzen auch eine Gerinnungshemmung mit Tabletten mindestens genauso gut wirksam ist und dass diese Therapie selbst bei Patientinnen und Patienten mit Magen-Darm-Tumoren eine hohe Sicherheit aufweist.

Auch dieses Therapieverfahren findet im Klinikum Darmstadt bereits Anwendung. Das Autorenteam mit Bauersachs führt auch dazu aktuell zusätzliche Auswertungen zu diesem häufigen, aber schwierig zu behandelnden Krankheitsbild durch.  

Link zur VOYAGER-PAD-Studie:

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2000052

Link zur CARAVAGGIO-Studie:

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1915103

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