Die Niedersächsischen Landesforsten schützen ihre Wälder bei Braunlage. Borkenkäferbefall hat ein flächiges Baumsterben rund um die Ortschaft und besonders am Wurmberg ausgelöst. Mehrere bei Wanderern beliebte Waldgebiete können derzeit nicht betreten werden, teilt heute das Forstamt Lauterberg mit. Die von Borkenkäfern befallenen Bäume müssen aus Waldschutzgründen gefällt werden. Ziel ist es, eine weitere Ausbreitung der Insekten auf die gesunden Fichtenwälder zu verhindern. Braunlage ist ein touristischer Schwerpunkt im Harz, daher bemüht sich das Forstamt die Erholungswälder schnellstmöglich wieder freizugeben. Die Landesforsten wollen hier ihre Fichtenwälder langfristig in klimaangepasste Erholungswälder umbauen.

Fällarbeiten in Sanierungsblöcke aufgeteilt – Tourismus weiterhin möglich

Schwerpunkt-Baustellen sind die Forstreviere Braunlage und Kapellenfleck. Dort arbeiten aktuell zwölf Forstspezialmaschinen rund um die Uhr. Um nicht den gesamten Wurmberg absperren zu müssen, hat Revierförster Harald Laubner die Sanierungsflächen in einzelne Arbeitsblöcke aufgeteilt. Sowohl die Wurmseilbahn als auch touristische Angebote wie die Monsterrollerstrecke und der Downhill-Parcour bleiben strecken- oder abschnittsweise geöffnet, informiert das Forstamt Lauterberg.

Die laufenden Arbeiten erfolgen unter hohen Zeitdruck: „Die erste Generation der Borkenkäfer steht kurz vor dem Ausflug“, erläutert Revierleiter Laubner. „Daher können wir die Forstarbeiten nicht in den Herbst verschieben. Die Borkenkäfer-Kinder schwärmen demnächst aus und suchen sich weitere lebende Bäume für den Aufbau einer zweiten Generation. Mit den Fällarbeiten schützen wir verbleibende Waldflächen vor diesem Neubefall“, nennt Laubner die Gründe für das sofortige Handeln.

Borkenkäfer-Ausflug zu Ferienbeginn

Mit Beginn der niedersächsischen Sommerferien erwarten Forstleute jetzt die zweite Borkenkäferwelle. Bis dahin können die unter der Rinde lebenden Insekten noch unschädlich gemacht werden. Nach dem zweiten Ausschwärmen ab Mitte Juli verteilen sich Borkenkäfer erfahrungsgemäß sehr weitläufig und sind noch schwerer zu bekämpfen. Das Forstamt Lauterberg nutzt die verbleibenden Tage und Wochen, um in einer konzentrierten Aktion den neuerlichen Befallsdruck zu verringern. Dazu sind insgesamt zwölf Vollerntemaschinen im Mehrschichtbetrieb im Einsatz. „Diese Harvester sind eine schnelle und besonders sichere Hilfe bei der gefährlichen Waldarbeit. Die Sanierungsflächen sind sehr weitläufig auf ganz Braunlage ausgedehnt. Ohne die Spezialmaschinen müssten wir die Wälder aus Sicherheitsgründen viel länger für Besucher sperren“, teilt Stefan Fenner mit. Der Lauterberger Forstamtsleiter weiß um die Beeinträchtigungen für Anwohner und Gäste während der Waldsanierungen. „Wir haben mit dem Bürgermeister der Stadt Braunlage, der Touristik und den Seilbahnbetreibern gesprochen und gemeinsam Lösungen gefunden, wie der Tourismus aufrecht erhalten werden kann. Trotz laufender Baumfällungen und Holzabfuhr ist das eine besondere Herausforderung, kein Revier im Harz ist bei Besuchern so beliebt wie die Wälder in Braunlage“, so Fenner.

Forstamt pflanzt klimaangepassten Baumarten als Säulen im Erholungswald

Laut Forstamt dauern die Waldarbeiten voraussichtlich bis in den Spätsommer. Die Sicherheit der Waldbesucher stehe im Vordergrund und bestimme das Arbeitstempo. Aus Rücksicht auf vielfältige Freizeitnutzungen würden immer nur Teilbereiche gesperrt, kündigt das Forstamt an. „Sobald ein Waldbereich durchgearbeitet ist und Besucher die Flächen wieder sicher betreten können, heben wir die Sperrungen von Wanderwegen und Abfahrten für Roller und Mountainbikes auf“, beschreibt Harald Laubner die Vorgehensweise und ergänzt: „die geräumten und verkehrssicheren Gebiete pflanzen wir anschließend mit Baumarten auf, die besser mit dem Klimawandel zurechtkommen. Wir reichern unsere Fichtenwälder mit Buchen, Bergahornen oder Ebereschen zusätzlich auch mit Erlen, Weiden, Lärchen oder Weißtannen an“.

Gesprächsabend im Eisstadion Braunlage am 15. Juli um 18 Uhr

Langfristig wollen Forstleute ihre Wälder um Braunlage vielfältiger gestalten und stabiler machen gegen Klimaveränderungen. Hierzu ist einerseits auf großen Flächen die Pflanzung von Mischbaumarten erforderlich. Laubner und Kollegen setzen aber auch weiterhin auf den Beitrag der natürlichen Waldverjüngung. Insbesondere dort, wo von den abgestorbenen Fichten keine Gefahr mehr für Waldbesucher oder noch gesunde Wälder ausgeht, und diese als Totholz belassen werden können, kann sich der neue Wald selber aussamen. „Das, was die Natur sät, planen wir hier neben dem was wir pflanzen müssen mit ein. Zahlreiche Fichten werden sich so von allein einfinden, und sich gut in den zukünftigen Mischwald einfügen und uns als nachwachsender Rohstoff zur Verfügung stehen“, nennt Fenner die langfristige und ökologisch ausgerichtete Strategie, nach der die Landesforsten seit 1991 ihre Wälder pflegen.

Ein Teil dieser Strategie mit Name LÖWE beinhalte auch, Flächen aktiv in den ursprünglichen Zustand zurück zu setzen. So werde derzeit ein rund sechs Hektar großes Moor am Wurmberg renaturiert, betont der Forstamtsleiter. „Klimaangepasste Baumarten sind die künftigen Säulen in unseren Erholungswäldern und mit dem wiederbelebten Waldmoor gestalten wir für Braunlages Zukunft eine spannende Erholungs- und Naturlandschaft. Auch wenn im Moment die Baustellen im Vordergrund stehen, lautet unser gemeinsames Ziel, Enkel taugliche Wälder in der Mitte des Harzes zu erhalten“. Hofft Stefan Fenner und lädt am kommenden Mittwoch in das Eisstadion von Braunlage ein. Dort wollen Forstleute, Bürgermeister, Tourismusvertreter und Wurmbergnutzer über die Sanierung der Wälder informieren und wünschen sich rege Bürgerbeteiligung.

Die Veranstaltung beginnt am 15. Juli um 18 Uhr im Eisstadion, der Eintritt ist frei

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