In den beiden Corona-geprägten Monaten März und April 2020 wurden zusammen 20.847 neue Wohngebäude genehmigt. Und damit 4,6 Prozent mehr Neubauprojekte im Wohnungsbau genehmigt als in März und April 2019. Nicht schlecht für zwei Krisenmonate! Vor allem im Eigenheimbau gab es offenbar einen Corona-Schub – wobei auch der Mietwohnbau im April etwas mehr Fahrt aufnahm. Und sogar im gewerblichen Bau ist die Genehmigungsbilanz in diesem Zeitraum unterm Strich deutlich positiv. Wie passt das zusammen?

Die positive Bilanz im Wohnungsbau will nicht recht zu den dramatischen Lockdown-Bedingungen und den dramatischen Einbrüchen bei der Konsumlaune der Verbraucher passen. An frühen Warnungen vor einem Auftragsknick im Wohnungsbau hat es in den letzten Monaten dementsprechend nicht gefehlt.

Und das womöglich nicht zu Unrecht: Die Ende Juni bekannt gewordene Auftragsstatistik der großen Baufirmen für den Lockdown-Monat April zeigt vornehmlich im Wohnungsbau weiter nach unten – also ausgerechnet in dem Segment, in dem der Anteil der Modernisierungsaufträge normalerweise besonders wichtig ist. Da helfen also womöglich auch die schönsten Neubaugenehmigungen nicht viel. Allerdings dürfte der Anstieg der Konsumlaune ab Mai auch am Bau seinen positiven Effekt nicht verfehlt haben: Probleme mit Kurzarbeit haben am Bau derzeit jedenfalls deutschlandweit mit die wenigsten Arbeitnehmer.

Profitiert der gewerbliche Bau vom Corona-Bürokratieabbau?

Auch der Nichtwohnungsbau scheint in den erste beiden Corona-Monaten März und April 2020 in einer überraschend guten Ausgangslage gewesen zu sein: Die genehmigte Nutzfläche ist in diesen beiden Monaten um 11,7 Prozent größer ausgefallen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum 2019, als die (Wirtschaftsbau-)Welt noch „in Ordnung“ war.

Gerade in den meisten gewerblichen Sektoren ist die Genehmigungskonjunktur in den beiden ersten von der Krise geprägten Monaten März und April gestiegen: So wurde deutlich mehr gewerbliche Nutzfläche genehmigt als im Vorjahreszeitraum, vor allem im Bürosegment (+56 Prozent), aber selbst im Fabrik- und Lagerhallenbau.

Hier trugen wohl vor allem im April die verstärkten Bemühungen der Bauämter dazu bei gerade bei Großprojekten die Genehmigungsprozeduren möglichst schnell und unbürokratisch zu halten, um zur Abwendung wirtschaftlicher Schäden durch die Krise beizutragen. Die lauten Warnungen aus der Baubranche, die öffentliche Hand könne die Genehmigungsprozesse in der Krise nicht bewältigen, wollten die öffentlichen Stellen damit wohl besonders wirkungsvoll entkräftigen.

Böse Zungen behaupten natürlich, dass viele der sich nun im Homeoffice befindenden Mitarbeiter der Bauämter nun (ohne Publikumsverkehr) endlich genug Zeit hatten die monatealten Berge an Genehmigungsanträgen abzuarbeiten.

Wirtschaftsbau im Corona-Frühling 2020: Totgesagte leben länger?

Natürlich gilt auch hier: Baugenehmigungen sind noch keine Aufträge und zudem sind vor allem im April vor allem flächenstarke Großprojekte genehmigt worden, während die Zahl der genehmigten Projekte rückläufig ist. Immerhin stimmen die jüngsten statistischen Informationen zur Auftragslage zuversichtlich: Die meisten Bau- und Immobilienmarktbeobachter hatten den Wirtschaftsbau für 2020 schon so gut wie abgeschrieben. Allerdings sind im April 2020 die Neuaufträge im gewerblichen Bau Sektor nach dem deutlichen Auftragsschwund im März schon wieder um 3,9 Prozent angestiegen.

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