Am 21. September diskutieren die EU-Agrarminister*innen die Reform der EU-Agrarpolitik in Brüssel. Demeter und die #Bodenconnection fordern: 70 Prozent der Agrarsubventionen müssen Landwirt*innen zugutekommen, die in Bodenfruchtbarkeit und eine ambitionierte Ökologisierung der Landwirtschaft investieren.

Unsere Erde ist der Nährboden für alles, was wächst. Die Qualität und der Wert unserer Lebensmittel hängen von der Fruchtbarkeit und Qualität des Bodens ab. Trotzdem gehen in der EU jedes Jahr etwa 970 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden durch Erosion verloren. Und das, obwohl die EU jedes Jahr fast 60 Milliarden Euro für Agrar-Subventionen ausgibt.

„Klimawandel, Artenschwund und gleichzeitig gesellschaftliche Erwartungen an nachhaltiges, umweltfreundliches und faires Wirtschaften – die Landwirtschaft sieht sich vor großen Herausforderungen. Für die einzelnen Betriebe ist es wirtschaftlich schwer, einfach umzusteuern, wenn es politisch nicht gewollt und unterstützt wird – und so bleibt die Landwirtschaft insgesamt weit hinter ihren Potenzialen zurück“, kritisiert Demeter-Vorstand Alexander Gerber. Er fordert, dass die EU-Agrarpolitik neue Leitplanken setzen muss, um die Ernährungsgrundlage der Menschen sowie bäuerliche Existenzen nachhaltig und langfristig zu sichern: „In aller Klarheit: Es führt kein Weg daran vorbei, dass die EU-Agrargelder umverteilt werden müssen. Sie müssen in Bodenfruchtbarkeit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz investiert werden! Dafür muss sich Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner entschieden einsetzen.“ Der Demeter-Vorstand fordert die Bundesagrarministerin und die EU-Agrarminister*innen auf, jetzt ins Tun zu kommen: „Zwar klingen die Ziele ambitioniert. So will die EU-Kommission mit der Farm-to-Fork-Strategie 25 Prozent Ökolandbau erreichen, und der Rat hat im Juli beschlossen, 40 Prozent der Agrargelder dem Klimaschutz zu widmen. Doch es hapert an der Umsetzung. Jedenfalls lassen die derzeitigen Verhandlungen nicht erkennen, dass diese Ziele mit der neuen GAP auch zu konkreten Maßnahmen und Budgets führen. Hier wünschen wir uns von unserer Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner weniger blumige Worte und sogar rückwärtsgewandte Vorschläge, sondern konkretes Handeln für eine nachhaltige Zukunft: Es ist höchste Zeit für eine klare Richtungsentscheidung!“

Der Löwenanteil der EU-Agrargelder wird immer noch nach der Logik vergeben: Wer viel Land hat, bekommt viel Geld. „Mit diesem Prinzip muss endlich gebrochen werden. Wir fordern, mindestens 70 Prozent[ii] der Agrargelder so auszurichten, dass Bäuerinnen und Bauern dafür entlohnt werden, wenn sie wichtige gesellschaftliche Aufgaben erfüllen – im Boden-, Natur- und Klimaschutz sowie bei der Verbesserung des Tierwohls,“ ergänzt die politische Sprecherin Antje Kölling. „Der Ökolandbau hat sein Potenzial für Boden-, Arten- und Wasserschutz[iii] bereits seit Jahren bewiesen, deshalb ist es wichtig, dass wir das Ziel von mindestens 25 Prozent Ökolandbau erreichen – und das schaffen wir nicht ohne eine konkrete Strategie. Auch müssen die EU-Gelder die ländliche Entwicklung stärken, dazu gehören unter anderem regionale und nachhaltige Wertschöpfungsketten ebenso wie Bildungsangebote zu Nachhaltigkeit.“

Hintergrund: #Bodenconnection bei Demeter – In über 500 Bio- und Hofläden sowie in Social Media dreht sich momentan alles um den Boden. Die #Bodenconnection-Kampagne von Demeter bringt Verbraucher*innen diesen Herbst näher, warum guter Boden unser aller Lebensgrundlage ist und wie wir ihn schützen können. Postkarten, Aufsteller, Mitmachaktionen und das neue Demeter Journal geben humorvolle und sachliche Einblicke in das Thema Boden. Gemeinsam mit Herstellern und Partnern initiierte der Verband erstmalig die Aktionswochen im Naturkostfachhandel. Bereits nach einer Woche finden sich online unter #Bodenconnection zahlreiche Posts von Landwirt*innen, Kund*innen und Hersteller*innen. Die Demeter-Aktionswochen finden noch bis zum 25. September statt. Mehr Infos unter www.bodenconnection.de

Diese Zahl bezieht sich auf die Vorjahre und schließt Großbritannien noch ein.
[ii] Gemeinsames Positionspapier des BÖLW zur GAP: Starke Höfe, gesunde Umwelt, lebendige Dörfer: Für eine zukunftsfähige Gemeinsame Agrarpolitik der EU
[iii] Thünen Institut (2019): Leistungen des Ökolandbaus https://www.thuenen.de/de/thema/oekologischer-landbau/die-leistungen-des-oekolandbaus-fuer-umwelt-und-gesellschaft/

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