Die Deutsche Bahn will die Öffnungszeiten des Reisezentrums im Hauptbahnhof Erfurt verkürzen – und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Thüringen übt scharfe Kritik daran. „Ausgerechnet im Jahr der Bundesgartenschau in Erfurt will die DB ihren Service am Kunden reduzieren. Diese Planung ist offenbar in Schilda entstanden“, sagt der Vorsitzende des EVG-Landesverbandes, Mario Noack.  

Noack wies darauf hin, dass zur Bundesgartenschau bis zu zwei Millionen Besucher*innen in Erfurt erwartet werden. „Dieses Aufkommen an Reisenden ist ohne die Schiene gar nicht zu bewältigen. Und die Menschen erwarten im Hauptbahnhof einer Landeshauptstadt guten Service und keine verschlossenen Türen.“ 

Um einen Klimakollaps zu verhindern, brauche es eine Verkehrswende mit mehr Verkehr auf der Schiene, so Noack weiter. „Das bedeutet in Zukunft eine Verdopplung des Reisendenaufkommens und damit verbunden eine Verstärkung von Personal und Service.“  

Der EVG-Landeschef wies zugleich darauf hin, dass der DB-Vorstand mit seinem Programm „Starke Schiene“ eine Fokussierung auf das Kerngeschäft angekündigt habe. „Wir sind überzeugt, dass der Vertrieb mit seinen Mitarbeiter*innen und deren Kompetenz zum Kerngeschäft der Bahn gehört.“ Gerade heute „wollen und müssen wir mehr Menschen dazu bewegen, die klimafreundliche Eisenbahn zu nutzen. Dafür braucht es aber nicht nur gute Angebote, sondern auch Menschen, die diese Angebote kompetent verkaufen und Service bieten können.“

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