In Belarus wächst insbesondere in der Region Minsk die Zahl der Hungrigen in den Suppenküchen der Hilfsorganisationen – ein untrügliches Zeichen für die Verarmung der Menschen. „Zugleich kann unser Partner in Belarus wohlmöglich im Frühjahr schon die Gehälter nicht mehr bezahlen und wir müssen die Suppenküchen sowie die Versorgung der krebskranken Kinder auf den Krankenhausstationen einstellen“, berichtet Michael Daemen, Belarus-Koordinator der Malteser. „Das Monatsgehalt einer Projektmitarbeiterin in Vollzeit beträgt nur 350 Euro. Dennoch muss die Caritas in der Diözese Minsk-Mogilev wohl bald Kündigungen aussprechen“, fürchtet er.

Zu der schlechten wirtschaftlichen Lage, in der viele Menschen keine Arbeit mehr haben oder weniger verdienen, kommen massive Preis- und Steuererhöhungen. Medikamente und Babyartikel, die bisher steuerfrei waren, erhalten seit Jahresbeginn 20 Prozent Steueraufschlag. Lebensmittel, Strom und Wasser wurden um zehn Prozent seit Anfang Januar teurer. Die Corona-Pandemie, die vom Regime kleingeredet wird, führt zu überfüllten Krankenhäusern. Ärzte dürfen sich nicht zu der Situation auf den Stationen äußern. Der Notruf zum Rettungsdienst führt immer häufiger ins Nichts – die Krankenwagen kommen einfach nicht mehr. Die Demonstrationen gegen das Regime haben sich von den großen Zügen über Tag am Wochenende auf kleinere Umzüge in den Abendstunden verschoben.

Der Transport von Hilfsgütern nach Belarus funktioniert laut Malteser Hilfsdienst immer noch. Im Dezember lieferten die Malteser warme Bekleidung und Hygieneartikel nach Belarus. Auch das Geld zur Finanzierung der Hilfsprojekte kommt bei den richtigen Empfängern an, versichert Michael Daemen. „Die Menschen in Belarus benötigen die Unterstützung aus Deutschland. Ohne unser Zutun stehen die Bedürftigen sonst bald alleine da und sind am Ende“, sagt der Belarus-Koordinator.

Die Malteser rufen dringend zu Spenden für die Betroffenen in Belarus auf:

Malteser Hilfsdienst e.V.
IBAN: DE 1037 0601 2012 0120 0012
S.W.I.F.T.: GENODED 1PA7
Stichwort: "Belarus-Hilfe"
Oder online: www.malteser.de

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