Deutschland liegt noch weit unter seinen Möglichkeiten, wenn es um digitales Know-how geht. Ihre eigene Digitalkompetenz schätzen die Deutschen laut einer Studie (DFA Digital für alle /Bitkom Research 2020) auf einer Schulnotenskala im Durchschnitt lediglich als befriedigend (3,3) ein. Am besten benoten sich die 16- bis 29-Jährigen (2,7), am schlechtesten Senior*innen ab 65 Jahren (4,3). Das gilt es aus Sicht der Verbraucherzentrale zu ändern.

„Zum Digitaltag 2021 wollen wir daher mit Kooperationspartnern wie dem ZCOM – Zuse-Computer-Museum in Hoyerswerda und der Initiative Medienbildung Vogtland zur Stärkung der digitalen Kompetenzen bei Verbraucher*innen beitragen“, erklärt Lorenz Bücklein, Referent Digitales der Verbraucherzentrale Sachsen. Dabei stehen dieses Jahr die Bereiche E-Food, Social Media und Datenschutz im Fokus. „Ziel muss es sein, dass sich alle Menschen souverän und selbstbestimmt in der digitalen Welt und damit verbundenen Services und Produkten bewegen können“, so Bücklein. Mit drei digitalen Angeboten möchten die Verbraucherschützer*innen aufklären, einordnen, Kompetenzen fördern und Verbraucher*innen zum Austausch einladen. Egal ob beim Webseminar zum E-Food-Shopping, dem Online-Workshop zum Influencer-Marketing in sozialen Netzwerken oder der digitalen Smartphone-Schnitzeljagd zum Umgang mit eigenen Daten: beim Digitaltag 2021 ist für jeden etwas dabei.

Mit Influencern nicht gut Kirschen essen

Mit der allgegenwärtigen Präsenz sozialer Medien gewinnt Influencer-Marketing als Werbestrategie massiv an Bedeutung. Über Plattformen wie Instagram, Youtube oder Tiktok lassen sich hohe Reichweiten erzielen. Zugleich leben Kinder und Jugendliche heute in einer übergewichtsfördernden Umwelt. Unausgewogene Produkte sind jederzeit und überall verfügbar und werden intensiv beworben. Die Lebensmittelindustrie ist daran interessiert, Kinder und Jugendliche als Kund*innen an ihre Produkte zu binden. Die Werbebotschaften der Influencer können starke Wirkung entfalten, da oft eine aktive und bewusste Auseinandersetzung mit den Werbepostings stattfindet. Zudem verfügen die Social Media-Stars bei Kindern und Jugendlichen über eine enorm hohe Glaubwürdigkeit. „Doch die Grenzen zwischen echter Empfehlung und bezahltem Marketing verschwimmen in den Postings vieler Influencer“, erklärt Dr. Birgit Brendel, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen.

Der Online-Workshop beleuchtet anhand einer aktuellen Studie der Organisation Food Watch diesen Graubereich. Vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtslage werden Forderungen an Politik und Wirtschaft abgeleitet. Eine Diskussion mit den Teilnehmenden wird ausdrücklich begrüßt. Der Vortrag findet in Kooperation mit der „Initiative Medienbildung Vogtland“ statt.

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