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Heute fordert Gesundheitsminister Manne Lucha angesichts länger werdender Wartelisten bei den Kinder- und Jugendpsychiatrien im Land längerfristige Behandlungskapazitäten.

Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, äußert sich dazu:

„Wir haben 2021 unter dem Eindruck der Pandemie die Empfehlung des Kinder- und Jugendpsychiatrie-Gipfels in Baden-Württemberg, die Zahl der Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie für einen Zwei-Jahres-Zeitraum erheblich aufzustocken, ohne Vorbehalt mitgetragen. Es zeigt sich nun: Die seelische Belastung vieler Kinder und Jugendlichen durch den Stillstand in ihrem gewohnten Alltag während der Pandemie wirkt bis heute nach. Die Störungen und Brüche in den sozialen Beziehungen – gerade in Familien, die sozial belastet sind – enden nicht von heute auf morgen, wenn die Alltagsbeschränkungen entfallen.

Eine Entfristung der im vergangenen Jahr aufgebauten Kapazitäten kann daher vor Ort sinnvoll sein, auch um den Krankenhäusern und den Beschäftigten eine Planungsperspektive zu geben. Dies sollte jedoch für die betreffenden Standorte bedarfsorientiert beurteilt und im Landeskrankenhausausschuss beraten werden.

In der Gesamtbetrachtung ambulanter und stationärer Versorgungskapazitäten für psychisch belastete Kinder und Jugendliche verfügen wir im Südwesten im Vergleich der Bundesländer – aber auch im internationalen Maßstab – über ein gutes und dichtes Angebot. Es ist daher auf Dauer keine realistische Perspektive, diese Kapazitäten vorrangig im stationären Bereich weiter auszubauen. Stattdessen müssen die bestehenden Versorgungsangebote wirksamer miteinander verzahnt und die Behandlungsketten besser koordiniert werden, damit die besonders belasteten Kinder und Jugendlichen möglichst früh die passenden Therapieangebote erhalten.

Hinzu kommt: Zusätzliche Versorgungskapazitäten können kaum noch mit ausreichend qualifiziertem ärztlichen und pflegerischen Personal besetzt werden. Längst nicht alle der 2021/22 zusätzlich ausgewiesenen Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie konnten seither in Betrieb genommen werden. Auch im ambulanten Bereich gibt es freie Vertragsarztsitze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Umso wichtiger ist es, dass die Sektoren nicht in einen schädlichen Wettbewerb um Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal treten, sondern die Versorgungsressourcen konsequent sektorübergreifend geplant und eingesetzt werden.“

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