Die Oberärztin des Gerontopsychiatrischen Zentrums der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus Priv.-Doz. Dr. Eva Döring-Brandl hat ihr MBA-Studium in einer besonderen Zeit absolviert. Was sie trotz aller Hürden aus dem berufsbegleitenden Studium an der Universität Potsdam mitgenommen hat, berichtet sie im Interview.

Welche Beweggründe haben dazu geführt, dass Sie sich für ein MBA-Studium entschieden haben?

Eigentlich gab es für mich zwei Beweggründe: Der eine war tatsächlich ein inhaltlicher Grund, weil ich ja von Hause aus Ärztin bin und beruflich als Oberärztin viele wirtschaftliche Aufgaben, aber eigentlich keine Ausbildung dafür habe. Dabei ist mir inhaltlich sehr stark aufgefallen, dass dann zum Beispiel Finanz-Themen und auch besonders Personalführung eine große Rolle im Berufsalltag spielen. Teilweise verbringe ich sogar mehr Zeit mit Fragen zu Personal und Führung als mit den Patienten. Darüber hinaus erhoffe ich mir auch für meine zukünftige berufliche Weiterentwicklung eine positive Auswirkung meines MBA-Abschlusses.

Wie sind Sie bei der Suche nach dem passenden MBA dann vorgegangen?

Ich hatte nach einem MBA gesucht, der tatsächlich mit Beruf und Familie vereinbar ist und möglichst aber nicht nur online stattfindet. Dass die Corona Pandemie dann alles geändert hat, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen. Ich habe nach einer schönen Mischung aus räumlicher Entfernung, Machbarkeit und Praktikabilität geschaut. Dann hatte ich mir mehrere Studiengänge rausgesucht und die Auswahl einem Bekannten gezeigt, der bereits einen MBA hat, und ihn gefragt, was er am besten findet. Die Wahl fiel auf den MBA Innovatives Gesundheitsmanagement an der Universität Potsdam (lacht).

Wie haben Sie Ihr Studium erlebt? Was war schwierig und was ist in guter Erinnerung geblieben?

Ich habe das Studium insgesamt sehr positiv erlebt. Natürlich war es toll, als man sich dann nach der pandemiebedingten Online-Zeit wieder live vor Ort sehen konnte. Das war eine große Bereicherung. Lustigerweise hatten sich schon Verbindungen zu einigen Kommilitoninnen und Kommilitonen während der Online-Kurse entwickelt. Diese Kontakte haben sich dann in Präsenz noch verstärkt. Da war es dann natürlich viel leichter.

Die Online-Veranstaltungen waren tatsächlich einfacher in den Alltag integrierbar. Ich konnte teils auch aus der Klinik an Veranstaltungen teilnehmen. Allerdings war es für mich auch schwierig, über längere Zeit aufmerksam zu bleiben.

Neben der Erweiterung des Horizonts habe ich auch inhaltlich für meine Arbeit gerade aus den spezifischeren Modulen im Gesundheitsmanagement dann sehr viel mitnehmen können. Zum Beispiel ist mir das Wochenende zum Accounting – also externes Rechnungswesen-  da in sehr guter Erinnerung geblieben. Ich dachte, das hat mit meinem Leben nichts zu tun, das interessiert mich gar nicht. Tatsächlich war es dann aber total spannend, und für mich war das eines der besten Seminare – sicher lag das auch an dem tollen Dozenten, der diesen trockenen Stoff gut vermitteln konnte. Auch aus anderen Kursen konnte ich viel mitnehmen für den praktischen Berufsalltag.

Die Vernetzung mit den Kommilitonen ist für mich ebenso ein ganz positiver Punkt: Mit einigen hat sich wirklich ein ganz schönes Netzwerk ergeben.

Wie lässt sich ein solches berufsbegleitendes Studium Ihrer Meinung nach mit dem Alltag vereinbaren?

Ein Plus für mich war tatsächlich, dass es in der pandemiebedingten Ausnahmesituation Online-Veranstaltungen gab. Neben Beruf und Familie waren Präsenz-Veranstaltungen dann schon teilweise eine gößere Herausforderung. Es ging gut mit Unterstützung von Großeltern und Freunden. Ansonsten liess es sich für mich besser vereinbaren, als ich befürchtet hatte. Das lag bestimmt auch daran, dass ich in der Klinik Unterstützung bei meinem Studium und auch meiner Masterarbeit erhalten habe.

Haben Sie diesbezüglich Ratschläge für zukünftige MBA-Studierende – aus Ihren Erfahrungen?

Mein bester Tipp ist eigentlich, dass man das Projekt MBA mit dem Arbeitgeber bzw. den Vorgesetzen gut abspricht. Das ist eine ganz wichtige Stütze. Ich habe auch von vielen anderen aus dem Studium gehört, dass sie ihre Abschluss-Arbeit im Betrieb oder in der Klinik gemacht haben. Ich glaube, wenn man gut und frühzeitig mit dem Arbeitgeber darüber spricht und im Idealfall einen Vorteil für die berufliche Tätigkeit erkennen lässt, dann erleichtert dies das Studium durchaus. Dadurch habe ich einen großen Teil der Veranstaltungen mit Freistellungen für Bildungsurlaub besuchen und für meine Masterarbeit Interviews in der Klinik führen können.

Welchen Mehrwert hat der MBA-Abschluss für Ihre Zukunft?

Mein Abschluss liegt noch nicht so weit zurück, aber der praktische Mehrwert im Alltag ist deutlich spürbar, weil ich zum Beispiel gerade ein bisschen bewusster an das Thema Personalführung herangehe und sogar einige der Überlegungen und Handwerks-Dinge, die wir im Kurs thematisiert hatten, auch nutze und umsetze. Und ich merke es auch tatsächlich bei den ganzen bürokratischen Dingen wie zum Beispiel dem Umgang mit Anfragen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Jetzt verstehe ich auch finanzielle Aspekte der Arbeit deutlich besser als zuvor.

Wie zufrieden blicken Sie auf den Verlauf Ihres MBA-Studiums zurück und was könnten Sie zukünftigen Studierenden mit auf den Weg geben?       

Ich war insgesamt sehr zufrieden. Mir hat auch die Mischung aus themenübergreifenden Modulen und fachspezifischen Modulen gut gefallen.

Ich selber hatte Glück mit dem Semester in dem ich gestartet bin, weil ich mit den Grundlagen-Modulen begonnen habe. Man kann ja jederzeit ins Studium einsteigen. Es gibt keine homogenen Jahrgänge, aber da überwiegt dann als Vorteil die Flexibilität, die man geboten bekommt. Also für mich hat das jedenfalls gut gepasst.

Was mir auch wirklich sehr gut gefallen hat, war die enge Betreuung. Man hatte immer das Gefühl, etwas zurückmelden zu können. Ich bin eigentlich nicht so eine große Beschwerde-Tante, aber wenn man dann mal etwas gesagt hat, wurde es auch wahrgenommen und die Tür war immer offen. Man hat gespürt, dass die Bedürfnisse der Studierenden berücksichtigt werden.

Würden Sie anderen ein MBA-Studium weiterempfehlen und wenn ja, wem?

Also ich glaube, man hat mehr von dem Studium, wenn man tatsächlich schon ein bisschen Berufserfahrung mitbringt. Berufseinsteiger sind mit diesen Themen eben noch gar nicht so konfrontiert in ihrem Alltag wie Leute, die zum Beispiel – in den ärztlichen Hierarchien gesprochen- bereits Oberarzt oder sogar Chefarzt sind.  Ideal ist so ein Studium vielleicht eher in der “mittleren Etage” – so war es bei mir.

Grundsätzlich empfehlenswert finde ich das MBA-Studium aber für alle, die sich in Richtung bzw. als Führungskraft weiterentwickeln möchten. Das habe ich auch jüngeren motivierten Kollegen schon empfohlen.

Ich denke, es muss schon viel Motivation für das Studium mitgebracht werden. Aber es ist machbar.

Vielen Dank für das Gespräch!

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