Mandy Ellrich hat neben ihrem Job bei einem Zulieferer der Fahrzeugbranche ein Maschinenbaustudium an der Hochschule Osnabrück absolviert. Mit Ehrgeiz, Engagement – und Erfolg. Noch bis zum 15. Juli können sich Interessierte, die im Beruf oder in der Familienverantwortung stehen, um einen Studienplatz im berufsbegleitenden Bachelorstudiengang „Ingenieurwesen – Maschinenbau“ (INGflex) bewerben.

„Ich bin immer schon ein Mensch gewesen, der sich nebenbei weitergebildet hat“, erzählt Mandy Ellrich. Nach der ersten Lehre als Fahrzeuginnenausstatterin hat sie bei ihrem Arbeitgeber, dem Osnabrücker Automobilzulieferer Valmet Automotive, eine zweite, interne Ausbildung zur Technischen Zeichnerin draufgesetzt. Als Nächstes folgte das Fachabitur in Abendform – und zu guter Letzt ein Studium. Die Dreißigjährige gehört zu der ersten Kohorte, die im vergangenen Herbst den berufsbegleitenden Studiengang „Ingenieurwesen – Maschinenbau“ (INGflex) an der Hochschule Osnabrück absolviert hat. „Mir ist es wichtig, dass ich im Beruf bleibe und nicht nur ‚Schule mache‘“, so die gebürtige Magdeburgerin: „So kann ich das Erlernte täglich anwenden und habe nicht nur das theoretische, sondern auch das praktische Verständnis. Das hat mir vieles im Studium erleichtert.“

Berufsbegleitend Maschinenbau studieren

Seit 2016 bietet die Hochschule Osnabrück INGflex als ihren ersten berufsbegleitenden Bachelorstudiengang im technischen Bereich an. Er richtet sich an alle, die in der Technik arbeiten und dabei ein Studium absolvieren möchten, ohne auf den Beruf und das Einkommen zu verzichten – oder auch an Menschen, die einen Wiedereinstieg in das Berufsleben schaffen wollen. „Die wichtigsten Voraussetzungen sind neben einer abgeschlossenen Ausbildung vor allem ein hohes Maß an Motivation und Durchhaltevermögen. Ein Abitur ist hingegen nicht unbedingt erforderlich“, stellt die Studiengangskoordinatorin Alicja Peinz fest.

Ehrgeiz und Zielstrebigkeit sind unerlässlich

Zielstrebigkeit ist auch aus Sicht von Mandy Ellrich unerlässlich für alle, die im Beruf oder in der Familienverantwortung stehen und nebenbei studieren wollen: „Es gehört eine Menge Ehrgeiz dazu. Wichtig ist auch, dass Familie und Freunde hinter einem stehen – und dass der Arbeitgeber Verständnis hat. Beides ist nicht selbstverständlich, und ich bin dafür sehr dankbar.“ Die Osnabrückerin hatte sowohl ihr privates Feld im Rücken als auch ihr Unternehmen. – Schließlich war es ihre Personalleiterin Ilka Mathes selbst, die sie auf das Studienangebot aufmerksam gemacht hat. „Nachdem uns die Hochschule Osnabrück diese neue Form des Maschinenbaustudiums vorgestellt hat, war ich gleich angetan von dieser besonderen Art der Weiterbildung“, erinnert sich die Personalchefin von Valmet Automotive: „Ich schätze die nebenberufliche Weiterbildung, da der direkte Bezug zur Praxis gegeben ist und das theoretisch dazu gewonnene Wissen direkt eingebracht werden kann.“ Nach einer Informationsveranstaltung auf dem Campus und gründlicher Überlegung war Mandy Ellrich vom Konzept überzeugt. Sie sprach mit ihrer Firma und bewarb sich schließlich.

Die ersten Erfahrungen

Schnell zeigte sich: Es müssen viele Kompromisse zwischen Arbeit, Studium und Privatleben gemacht werden. „Aber wenn man erstmal dabei ist und die ersten Prüfungen geschafft hat, ist es ein tolles Gefühl“, erinnert sich die Ingenieurin. „Dennoch wird es nicht einfacher, und es kommen immer mehr Lerngruppen und Projektarbeiten dazu. Wir konnten uns die Zeit zwar selber einteilen, aber der Stoff musste trotzdem bis zur Prüfung sitzen.“ Die Lehrenden fand die damalige Studentin verständnisvoll und offen: „Sie gingen auch nach dem Vorlesungsende auf viele Fragen ein, bei Bedarf wurden zusätzliche Übungen organisiert. – Dennoch haben wir nichts geschenkt bekommen“.

Gemeinsames Ziel schweißt zusammen

Als große Hilfe empfand die Absolventin – neben der Unterstützung zu Hause und bei der Arbeit – vor allem den Zusammenhalt in ihrer Studiengruppe: „Obwohl wir alle sehr verschieden waren, sind wir zu einer richtigen kleinen Familie geworden. Sollte jemand beruflich verhindert sein, wurden ihm schnell alle Unterlagen gesendet. Wir haben uns stets darum gekümmert, dass keiner hinterherhing.“ Ellrich klingt immer noch positiv überrascht: „Ich hätte nicht erwartet, dass eine Gruppe von ‚Fremden‘ so schnell zusammenwächst und auch zusammenhält. Aber wir hatten alle dasselbe Ziel und wollten es gemeinsam schaffen. Es war immer selbstverständlich, dass man sich gegenseitig hilft.“

Das Studium eröffnet neue Perspektiven

Zum Schluss hieß das Motto der ersten INGflex-Kohorte: „Hauptberuflich studieren – nebenbei arbeiten“. Denn um gute Studienergebnisse zu erzielen, mussten die Studierenden in den letzten Semestern oft mehr Zeit für ihr Studium investieren, als für ihren eigentlichen Job. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt: Im Herbst 2018 erhielten die neun ersten Absolventinnen und Absolventen ihre Bachelorurkunde. Während einige einen neuen Arbeitgeber gefunden haben, blieb Mandy Ellrich ihrem Unternehmen treu: „Da meine Firma mich immer unterstützt hat, will ich mein erlerntes Wissen auch für sie einsetzten.“

Die Personalleiterin der Valmet Automotive GmbH Ilka Mathes freut sich über diese Entscheidung – schließlich habe auch das Unternehmen von dem Studium seiner Mitarbeiterin profitiert: „Die Verbindung von Studieninhalten mit der Industriepraxis ist der große Vorteil der nebenberuflichen Weiterbildung. Das zeigte sich auch ganz konkret: So wurden Ergebnisse von Mandy Ellrichs Studienarbeiten in unsere laufenden Projekte eingebracht.“ Mathes‘ Resümee: „Wir freuen uns über diese Form des Studiums und werden INGflex auch zukünftig unterstützen.“

Heute arbeitet die begeisterte Mountainbikerin als Konstrukteurin. Ihre Aufgaben bereiten ihr viel Spaß: „Ich kümmere mich um fertigungerechte Auslegung der Bauteile, deren Materialauswahl und Freigaben. Wichtig ist mir auch, dass die Kommunikation mit meinen Kollegen und mit Lieferanten nicht zu kurz kommt. Nach der Abstimmung einzelner Projektdetails betreue ich auch die Aufbauten.“ Ihren Studiengang hat die Ingenieurin bereits weiterempfohlen: „Wenn man beruflich weiterkommen und dabei nicht auf den Job verzichten möchte, ist das ein super Studiengang – auf jeden Fall machbar und vermutlich einfacher als ein Fernstudium.“

Der Studiengang in Kürze

Mit INGflex will die Hochschule Osnabrück dem akuten Fachkräftemangel im Maschinenbau entgegenwirken. Entstanden ist es 2014 als Studienmodell im Bund-Länder-Programm „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ des Bundesbildungsministeriums. Zwei Jahre später wurde ein regulärer Studiengang etabliert. Die Studiendauer beträgt neun Semester. Den größten Raum nimmt die Vermittlung der mathematisch-naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen ein. Zur Auswahl stehen drei Studienrichtungen: Allgemeiner Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Ingenieurpädagogik. Kennzeichnend für den Studiengang sind zahlreiche Projekte, die in Kooperation mit Betrieben bearbeitet werden können. Das Studium schließt nach einer Praxisphase und der Abschlussarbeit mit dem Bachelor of Engineering ab.

Was gehört zum Erfolgsrezept des Studiengangs? Die wichtigste Zutat ist für den Studiengangssprecher Prof. Dr. Eberhard Wißerodt die Einstellung zum Studium: „Alle, die berufsbegleitend studieren, bringen eine bemerkenswert hohe Motivation mit.“ Viele Studierende arbeiten in Vollzeit und haben Familie mit Kindern. Viel Engagement zeigen auch die Lehrenden, die zweiwöchentlich freitagsnachmittags und samstags Vorlesungen und Seminare halten. Es sind einerseits Professorinnen und Professoren der Hochschule Osnabrück und andererseits Lehrbeauftragte aus der Industrie. Außerdem bieten erfahrene Studierende höherer Semester Tutorien an, die fest in den Lehrplan eingebunden sind. Auch für Zuhause gibt es Unterstützung in Form von Online-Tutorium und E-Learning-Plattform.

Bis zum 15. Juli können sich Interessierte um einen Studienplatz bewerben: www.hs-osnabrueck.de/ingflex – Bewerbung.

Ein guter Rat ist teuer: Was Absolventin Mandy Ellrich künftigen Studierenden empfiehlt  

„Du muss es wirklich wollen. Mache vorher das Mathematik-Vorsemester – nicht nur um deine Kenntnisse aufzufrischen, sondern auch um festzustellen, ob du der Belastung gewachsen bist. Frage dich, ob du bereit bist, jedes zweite Wochenende nicht an Partys teilzunehmen, nicht mit den anderen am See zu sitzen oder zu grillen. Sei dir bewusst, dass das Studium ohne zusätzliches Lernen außerhalb der Vorlesung nicht machbar ist. – Somit wirst du auch auf gewisse Wochentage verzichten müssen. Wenn du dir das akzeptierst und deine Familie bereit ist, dir Aufgaben im Haushalt oder mit Kindern abzunehmen, dann beginn das Studium. Du wirst schnell feststellen, dass es Fächer gibt, die dir liegen – und welche, für die du viel tun musst. Lerne mit den anderen zusammen. Und nimm dir auch mal eine Auszeit. Gerade zu Prüfungsphasen ist es wichtig, auch mal einen Tag nichts zu tun. Du wirst sehen: Am nächsten Tag geht es einfacher. Vielleicht wirst du zwischendurch über das Aufgeben nachdenken. – Dann führe dir vor Augen, warum du dein Studium angefangen hast. Und wenn du die erste Hälfte über die Bühne gebracht hast, kommt der sicher Gedanke: ‚Den Rest schaffe ich auch noch!‘ Viel Erfolg!“

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