Der DEUTSCHE KAMERAPREIS ist die wichtigste Auszeichnung für Kameraarbeit und Schnitt im deutschsprachigen Raum. Mit seiner 40jährigen Geschichte zählt er zu den renommiertesten Medienpreisen überhaupt. Die Grundidee: Die Kreativen in den Vordergrund zu rücken, die meist im Hintergrund bleiben, aber für die Qualität von Film- und Fernsehproduktionen maßgeblich verantwortlich sind: Kameraleute und Editor*innen.
Zu den Preisträger*innen, die gestern Abend bei der festlichen Gala in Köln ausgezeichnet wurden, gehört auch Filmuni-Professorin Susanne Schüle. Sie gewinnt den Preis in der Kategorie "Doku Kino" für die Bildgestaltung in EUROPA PASSAGE.

„Es gibt Romane, die Geschichten erzählen. Es gibt Gedichte, die Geschichten erzählen. Und es gibt die Kamera von Susanne Schüle. Da erzählt sie so ziemlich mit jeder Einstellung eine Geschichte. Susanne Schüle hat 5 Jahre eine Gruppe von rumänischen Romas zusammen mit dem Regisseur Andrei Schwartz begleitet. Und sie schafft etwas sehr Großes, was zunächst klein klingen mag: Sie schafft die Augenhöhe. Sie geht in die Knie, wenn ihre Protagonistin vor dem Hamburger Supermarkt auf dem Boden hockt und Menschen um Geld anbettelt. Sie legt sich mit der Kamera fast neben sie, wenn sie unter der Brücke in Hamburg schlafen. Und sie macht das konzentriert, sehr ruhig, der Mensch im Mittelpunkt ihres oft wunderbar komponierten Bildes. Nah, aber nie zu nah. Der Blick von Susanne Schüle nimmt das Gegenüber ernst, hört zu, verweilt, schaut genau hin. Oft nah, nie zu nah. Und so gelingt es ihr, dass wir die Geschichte von Maria und Tirloi und ihrer Familie kennenlernen dürfen, vor denen man vielleicht eher Berührungsangst hat. Susanne Schüle ist eine große Menschenseherin, mit ihrer Kamera, der sie beigebracht hat, Menschen möglichst so zu sehen, wie sie sind. Viel mehr geht nicht", so aus der Laudatio von Isabel Schayani.

Wir gratulieren Susanne Schüle sehr herzlich zum Deutschen Kamerapreis!

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Susanne Schüle mit Rumänien beschäftigt. Bereits im Rahmen des künstlerischen Forschungsprojekts "Mit dem Kopf durch die Wand" begab sie sich mit 22 Studierenden und 3 Lehrkräften in die rumänische Haftanstalt von Botosani. "Dokumentarfilme zu machen ist nicht nur ein bloßes Abbilden der Realität, sondern immer auch ein Eingriff in diese. Wie verändern wir den Ort, in dem wir uns bewegen? Wie verändern wir uns, wenn wir ein uns unbekanntes soziales Feld mit der Kamera betreten?" Diese und weitere Fragen, bewegten Susanne Schüle und das Team dabei.

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